New York aus der Sicht eines Touristen

Und dann war es endlich so weit – Damaris kam mich in New York besuchen! Die Freude war groß; endlich konnte ich jemanden MEINE Stadt zeigen und die Begeisterung teilen, die keiner verstehen kann, der nie hier war.

Das hieß allerdings für mich, zum ypsten Mal meine Sachen packen, denn wir durften freundlicherweise in den Zimmern von Andrew und Austen in meinem alten Haus schlafen, da diese ja eh im Urlaub waren und ein Zugticket billiger als ein Hostel in der city ist.

Völlig aus der Puste kam ich Montags (6.7.) am JFK an um Damaris abzuholen… doch dann fiel mir ein, dass ich mich vollkommen für umsonst so beeilt hatte, schließlich musste sie ja durch die Passkontrolle, musste Fingerabdrücke abgeben, für ein Foto lächeln, durch den Zoll usw. usw.

Im Endeffekt durfte ich dann eine Stunde warten, da sich die Amerikanischen Beamten dafür immer schön viel Zeit lassen – Damaris sieht ja auch wirklich gefährlich aus ;o)

Mit meinem Deutschen Besuch im Schlepptau ging es zurück zur Pennstation, um dort das Gepäck für den Rest des Tages abzugeben.

Und danach brannte es Damaris natürlich unter den Nägeln endlich New York zu sehen. Also machten wir uns als Erstes auf den Weg zu Macy´s, was ja gleich um die Ecke ist. Nachdem wir uns im größten Kaufhaus der Welt umgeschaut hatten, ging es weiter zum Times Square.

Damaris bestaunte, was für mich längst normal geworden war, die riesige Auswahl an Converse, das Makeup Imperium Sephora und den Herald Sq.

 

Am Abend trafen wir uns noch mit einer Freundin Damaris, die einen einjährigen Schüleraustausch an einer kanadischen Schule hinter sich hatte und nun mit ihren Eltern und ihrer jüngeren Schwester zum Abschluss ihres Auslandsjahres New York besichtigte. Wir begegneten uns auf dem Weg zum ausgemachten Treffpunkt und entschieden uns in ein kleines Restaurant in Greenwich (sprich: Grenich) Village zu gehen.. zu meinem Erstaunen wurde uns allen – also auch den Mädels unter 18 (!) – ohne Nachfrage Alkohol ausgeschenkt. Hätte ich dieses Restaurant mal früher gekannt =)

Sonst ist es ja in Amerika üblich, dass man als unter 21-jähriger noch nicht mal einen Laden, in dem es Alkohol zu kaufen gibt, betreten darf.

 

Leider mussten wir schon früh los, da wir ja noch Damaris Gepäck an der Penn abholen mussten und schließlich waren wir vom anstrengend Tag und Damaris vom langen Flug müde und wollten für den nächsten Tag wieder munter sein.

Zuhause angekommen, stellte ich Olivia und Damaris einander vor.

 

      Andrews großes, gemütliches Bett =)

Am nächsten Tag machten wir uns gegen 11 auf Richtung Bahnhof. Mit einem Starbuckskaffee ging es ab nach New York. Dort statteten wir SoHo einen Besuch ab. Damaris schien dieser Stadtteil Manhattans genauso gut zu gefallen wie mir. Wir schlenderten durch die Läden, erfreuten uns an sinnlosen Dingen wie “burger phones” und ich besorgte ein Geschenk für Janina, zu deren Geburtstag wir Donnerstag Abend eingeladen waren.

Am Abend liefen wir zum Empire State Building und nachdem man netterweise Damaris Deutschen Schülerausweis und meine Au Pair Versicherungskarte als Studentenausweise durchgehen lassen hatte, standen wir wenig später auf der Aussichtsplattform des nach der Zerstörung des World Trade Centers wieder höchsten Gebäudes der Stadt. Das 2. höchste ist übrigens der Bank Of America Tower und das 3. höchste mein geliebtes Chrysler Building =)

Die Zeit hatten wir gut abgepasst, denn in schätzungsweise einer Stunde sahen wir New York im Hellen und Dunklen, wobei es wahrscheinlich noch beeindruckender ist, NYC von oben zu betrachten, wenn es finster ist und alles leuchtet… =)

 

  Die Antenne des Empires…             … und das Chrysler Building.

Dort wo sich Broadway und die 5th kreuzen, ist das Flatiron Building.. könnt ihrs sehen?

Am nächsten Tag fuhren wir mit der Subway nach Brooklyn, da wir geplant hatten, über die Brooklyn Bridge zu laufen und das ist am schönsten, wenn man auf Manhattan zu läuft.

Und Brklyn ist auch so immer interessant und einen Besuch wert =)

… wer hupt muss 350$ Strafe zahlen…

… lustige Werbung für ein Labor, was Vaterschafstests durchführt: “Does he really have his father´s eyes?”

Am Bürogebäude der Zeugen Jehova´s ging es vorbei auf die schöne Brookyln Bridge.

Bei wunderschönem Wetter begangen wir unseren Spaziergang über die auch um diese Zeit gut besuchte Brücke. Dabei hatten wir auch noch einen schönen Blick über die Manhattan Bridge:

Am New Yorker Rathaus und der St Paul´s Chapel vorbei ging es Richtung Ground Zero. Zuvor statteten wir noch Chinatown einen Besuch ab…

… mh… das sieht doch lecker aus. Tintenfische frisch von der Straße =)

… und aßen Mittag in einem der kleinen Restaurants in Little Italy. Eine Chinesin, die uns “DVD DVD DVD” verkaufen wollte, schien es auch nicht weiter zu stören, dass wir IN einem Restaurant saßen und verschwand auch erst, als ihr 2 New Yorkerinnen am Nebentisch sagten, sie solle abhauen.

  

Mein Flieger nach San Fransisco sollte am Samstag um 7:00 Uhr gehen und nach langem hin und her Überlegen beschlossen Damaris und ich dass wir die Nacht von Freitag auf Samstag ins Hostel gehen würden, damit ich früh pünktlich und relativ billig zum Flughafen käme. Der Einfachheit halber buchten wir eine Nacht im gleichen Hostel in dem Damaris den Rest ihres New York Urlaubs (nach meiner Abreise an die Westküste) bleiben würde. Daher machten wir uns, nachdem unsere Füße schon vom vielen Laufen brannten, auf zur Subway, um zum auf der Upper West Side gelegenen “Jazz On The Park Hostel” zu kommen und die Nacht zu buchen. Dabei regt mich immer auf, dass bei solchen Sachen im Internet immer steht, was man alles für Regeln einhalten muss blablabla und im Endeffekt interessiert sich kein Schwein dafür. So hatten Damaris und ich totale Probleme ein Hostel zu finden, was eine unter 18-jährige aufnimmt. Dieses schließlich meinte, dass das kein Problem ist, solange sie einen Erlaubnisbrief der Eltern mit sich hat; “maybe we´re gonna call her parents to doublecheck when she´s checking in…” – “they don´t speak English – just German” “ah… okay.. we´re gonna figure something out.” UND? Hat es beim Einchecken irgendjemanden interessiert, dass sie so einen Brief mit hatte? Wollte den irgendjemand sehen? Natürlich nicht.

 

Da das “Jazz on the Park Hostel” direkt, wie der Name schon vermuten lässt, am Central Park liegt, durchquerten wir meine Lieblingsgrünfläche^^ einmal von West nach Ost, kamen an einem Basketball- und Baseballgame vorbei…

…und schließlich auf der Upper East Side wieder raus. Dort wurden noch schnell ein paar Bilder vom Guggenheim Museum, was leider schon zu hatte, geschossen und dann ging es zur letzten Station des langen Touritages: dem Grand Central Terminal.

Nachdem wir das Chrysler Building, was sich gleich neben dem berühmten Bahnhof befindet, fotografiert hatten, fuhren wir zurück nach Jersey.

      

Am Donnerstag machten wir uns relativ zeitig auf die Socken, schließlich wollten wir nicht stundenlang an der Statue Of Liberty Ferry anstehen. Am Battery Park downtown angekommen, dachten wir noch, ach guck mal, die Schlange ist ja gar nicht so lang… kurze Zeit später sahen wir, dass eben diese sich noch um 2 weitere Ecken schlängelte und somit alles andere als kurz war. Wir stellten uns also brav am Ende an, als uns nach kurzer Zeit das System verständlich wurde. Man musste die Karten an einer separaten Stelle kaufen und sich dann an Schlange number two anstellen und auf die Fähre warten. Völlig entnervt wollten wir unseren Platz schon verlassen, als ein Polizist meinte, wieso bleibt nicht eine von euch stehen und die andere kauft die Karten – die Schlange ist ja lang genug ;o) Recht hatte er. Und als ich mit den tickets wiederkam war Damaris schon fast am Ende angelangt. Nun hieß es Sicherheitscheck - man fand mein Messer und so wurde aus meinem Plan die Statue Of Liberty zu kidnappen leider nichts!

Die Lautsprecher an Bord hätten nicht lauter sein können…

 

Auf dem Eiland angekommen, ließen wir uns zu Springbildern hinreisen, wobei uns von dem ganzen Gehopse ordentlich heiß wurde, und umrundeten die Statue, die im Übrigen sehr klein ist. Man darf, wenn man sich im Internet einige Monate im Voraus anmeldet, auf die Freiheitsstatue rauf, aber eine sehr viel bessere Sicht dürfte man davon aus nicht haben und again… man muss seit 9/11 jede Menge Sicherheitsvorkehrungen über sich ergehen lassen.

 

Der Battery Park liegt direkt am Hafen durfte natürlich auf unserer Sehenswürdigkeitsliste nicht fehlen – hier der “American Eagle”,

Zurück in Manhattan statteten wir den Anzugträgern auf der Wall St einen Besuch ab und landeten schließlich in “Century 21” – nein nicht dem 21. Jh. sondern einem riesigen Laden am Ground Zero mit Schuhen, Klamotten, Taschen ect. aus vergangen seasons.

                           Damaris mit dem Bullen der Wall St =)

 Ground Zero.. eine riesige Baustelle…

Da wir uns Abends mit Janina und den Mädels im “The Office” in Summit treffen wollten, um Janinas Amerikanische Volljährigkeit zu feiern, ging es diesmal schon vor 6 nach hause.

Damaris verstand sich sofort gut mit Sarah, Janina und co und so organisierte ich noch ein playdate =) Ich wollte Damaris nämlich noch unbedingt den young designer´s market im Village zeigen. Dieser hat aber nur am WE auf und da war ich ja nicht mehr da. So nahmen Sarah und Janina Damaris mit.

 

Der letzte Tag war total chaotisch! Vormittags hatte ich meine letzte Gesangsstunde und dabei war ich wirklich etwas traurig, weil Elli einfach die beste Gesangslehrerin ist, die ich mir für dieses Jahr hätte wünschen können, und ich auch so total gut mit ihr klar kam!!!

Da ich einen Abend bevor es an die Westküste gehen sollte, feststellte, dass ich keinen Schlafsack habe, aber es beim Campen immer ganz praktisch ist, einen zu besitzen^^, legte ich auf dem Rückweg von meinem Unterricht einen Zwischenstopp bei Target ein. (ja ja gut.. ich gebe es ja zu, ich war mal wieder total verpeilt und habe am Abend zuvor die totale Krise bekommen, weil mir auffiel, dass dieses wichtige Campingutensil noch fehlte.)

Nachdem ich auch das geklärt hatte, hieß es PACKEN… mal wieder. Ein Teil der Sachen kam mit Damaris nach Deutschland, ein Teil musste im Keller auf meine Rückkehr von California warten und ein Teil durfte selbst mit in den Urlaub.

    

Gegen 4pm kamen Damaris und ich endlich in der City an und machten uns nach dem Einchecken zu unseren letzten Besichtigungspunkten auf. Das Rockefeller Center stand ganz oben auf unserer Liste und…

– welch Glück – an diesem Abend war eine große Party auf der Fläche, wo man im Winter Schlittschuhfahren kann.

Wir hörten der Band ein bisschen zu, amüsierten uns über die schicken Gäste, die im Takt der Musik mit wippten und machten uns schließlich zu unserem letzten Abenteuer auf: der M&M Store am Times Square.

Nachdem wir New York´s berühmteste Straßenkreuzung mit den riesigen Werbebildschirmen ein letztes Mal bei Nacht genossen hatten und uns an den verrückten Menschen gefreut hatten, fuhren wir zurück ins Hostel. Dort konnten wir bis 2am nicht einschlafen… aber dazu mehr im nächsten blog =)

Ich bedanke mich für die Aufmerksamkeit =)

take care

Jule